Tuesday, June 12, 2012

Greek original of Origen on the Psalms

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Many congratulations go to Marina Molin Pradel for discovering what is said to be the Greek original of Origen on the Psalms. It is said to be extensive and from the 12th century. Most of the rest of the article is padding. You can see the manuscript online here, where it is said to be of unknown authorship.

[from this link via Jack Sasson]

Spektakulärer Fund: Griechische Originalpredigten des Origenes von Alexandria entdeckt

Bei der Katalogisierung der griechischen Handschriften aus der Büchersammlung Johann Jakob Fuggers wurde kürzlich in der Bayerischen Staatsbibliothek eine spektakuläre Entdeckung gemacht. Die Philologin Marina Molin Pradel identifizierte bei der Katalogisierung einer Handschrift zahlreiche Texte der bislang nicht im Original bekannten griechischen Predigten zu den Psalmen von Origenes von Alexandria (185 - 253/54 n. Chr.), dem bedeutendsten Theologen der frühen christlichen Kirche vor Augustinus. Dieser Fund ist für die Forschung von nicht hoch genug einzuschätzender Bedeutung. Die Zuordnung zu Origenes wurde vom international anerkannten Origenes-Experten Lorenzo Perrone von der Universität Bologna mit höchster Wahrscheinlichkeit bestätigt.

Origenes gilt als Begründer der allegorischen Bibelauslegung. Seine zahlreichen, oft allerdings nicht mehr oder nur in lateinischer Übersetzung überlieferten Werke sind Grundfundament christlichen Denkens. Als Philosoph, Theologe, Philologe und Prediger hat Origenes die Geistesgeschichte von der Spätantike bis heute tief geprägt. Seine Predigten und Auslegungen zu den Psalmen waren bisher nur bruchstückhaft und lediglich in lateinischer Übersetzung überliefert. Die nun in ihrem wahren Inhalt identifizierte, unauffällig aussehende, umfangreiche griechische Handschrift stammt aus dem 12. Jahrhundert.

„Der Fund ist überaus bedeutend – sowohl was Alter wie auch Umfang der Texte angeht. Er wird in Wissenschafts- und Forscherkreisen lebhafte Diskussionen auslösen und sogar neue Erkenntnisse für den Text der griechischen Bibelfassung erlauben. Alle Kirchenväter haben Origenes gelesen und intensiv rezipiert. Die Entdeckung erlaubt es nun, sich mit bislang unbekannten Originaltexten zu befassen“, so Generaldirektor Rolf Griebel.

Die Handschrift wurde von der Bayerischen Staatsbibliothek bereits digitalisiert und ist für jedermann im Internet abrufbar:

www.digitale-sammlungen.de > Eingabe „Homiliae in psalmos“

Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt mehr als 650 griechische Handschriften und damit den größten Bestand in Deutschland. Er wurde und wird von der Wissenschaft intensiv genutzt. Die wissenschaftliche Erschließung erfolgt im hauseigenen – von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten – Handschriftenerschließungszentrum. Der Fund macht die Notwendigkeit und den Erkenntnisgewinn dieser detaillierten und aufwendigen Analysen augenfällig. Die Katalogisierung der griechischen Handschriften in der Bayerischen Staatsbibliothek feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum, mindestens fünfzehn weitere Jahre wird es dauern, bis alle griechischen Handschriften neu beschrieben sind.

3 comments

  1. See the blogs of Roger Pearse and Aliu Suciu for more info about this.

    Yours in Christ,

    James Snapp, Jr.

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  2. If it turns out that this really is a text of Origen (which looks still somewhat provisional from what I have seen), then it could be interesting both for the text and interpretation of the LXX Psalms (assuming since it seems to follow the LXX numbering that it is a commentary on the LXX version). If there are also quotations from the NT (which one would expect both from the title page and from Origen) then it might also add to our knowledge of the text of the NT in the early part of the third century (although of course as transcribed in a 12th century manuscript, so subject to the vagaries of its own textual transmission, which is probably completely unknown).

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  3. Of course it does prove Head's theorem that the best place to find manuscripts is in libraries.

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